Die Antalis GmbH, eine weltweit agierende Vertriebsgesellschaft für Papier, Verpackung und visuelle Kommunikation, ist von der Interessenvereinigung Frechener Unternehmen (IFU) mit dem Wirtschaftspreis 2025 ausgezeichnet worden.
Im Hauptsitz der Antalis GmbH im Gewerbepark an der Europaallee lobte der IFU-Vorsitzende Ingo Arlinghaus das „außergewöhnliches Engagement für Nachhaltigkeit“ und die „Vorbildfunktion“ der Antalis. Beim Papiergroßhändler mit einem weltweit ausgewiesenen Umsatz von 4,2 Milliarden Euro im vergangenen Geschäftsjahr und 4.200 Mitarbeitern in 32 Ländern, sei Nachhaltigkeit „mehr als ein Lippenbekenntnis“, sondern „zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie“.

Dieter Becker, Geschäftsführer der Antalis GmbH, dankte der IFU für die „große Wertschätzung“, machte aber auch auf das „negative Wachstum der Branche“ in digitalen Zeiten aufmerksam, in denen „kluges Agieren im Haifischbecken“ gefragt sei. Becker: „Der Kuchen wird immer kleiner“.

Einen echten Lobgesang auf die Printprodukte der Zukunft hatte zuvor der „Printfluencer“ und die selbsternannte „Rosamunde Pilcher der Druckindustrie“ Thorsten Kinnen angestimmt. Der Druckingenieur sieht die Zukunft der Printindustrie weitaus weniger schwarz als andere. Zwar würde bereits jetzt 50 Prozent der Bevölkerung zur „Generation Internet“ gehören, doch trotzdem sei man permanent von Gedrucktem umgeben.

Der „Abgesang auf Print“ sei, ebenso wie die Behauptung Print-Produkte würden Bäume töten, „quatsch“. Inmitten des aktuellen „Digitalisierungs-Armageddons“ sage er: „Wir sind nicht tot! Wir greifen an!“ Als Beispiel führte der Druckspezialist den Zulauf von jugendlichen Lesern auf der Buchmesse in Leipzig auf. Seine Erklärung: „Auch die „Generation Internet“ braucht etwas zum Festhalten“. Die gekauften Bücher seien häufig aufwendig und nur in limitierter Auflage gedruckt. Kinnen: „Sie sehen: Print kommt an, Print erhöht die Kaufbereitschaft“

Die Frechener Bürgermeisterin Susanne Stupp bedankte sich bei der IFU für deren „stetes Engagement für Frechen“ und ihre „Ausdauer im Umgang mit der Verwaltung“. Der ehrenamtliche Einsatz der IFU-Mitglieder für die Stadt verdiene „großen Respekt“. Für sie war es die letzte Wirtschaftspreisverleihung als Bürgermeisterin. Sie tritt bei den Kommunalwahlen im September nicht mehr an.

Landrat Frank Rock lobte die „mehr als gute Zusammenarbeit der kommunalen Wirtschaftsvertreter mit Kreisverwaltung, Kommunen und Wirtschaftsförderung“. Das nicht alle Vorschläge der Unternehmen „von heute auf morgen“ umzusetzen seien, läge nicht am fehlenden Willen der lokalen Entscheider, sondern an bürokratischen Hürden. In „bewegten Zeiten“ und einer „schweren wirtschaftlichen Lage“ brauche man Mut, Kraft und neue Impulse, um die „Abwärtsspirale“ zu stoppen.

Ingo Arlinghaus schilderte den anwesenden Gästen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung, dass er – durch seine neue Aufgabe als 1. Vorsitzender der IFU – neue Einblicke in die kommunale Verwaltungsarbeit bekommen habe und das dort „die Uhren doch anders ticken“ würden. Auch er forderte einen schnellen Bürokratieabbau um Politik, Verwaltung und Wirtschaftsunternehmen zu entlasten. Es brauche „mehr Tempo und Einigkeit“, weniger „lähmende Prozesse“ und häufiger Kompromisse, sonst drohe der Stillstand.