Die Interessenvereinigung Frechener Unternehmen (IFU) appelliert an ihre Mitglieder, die Menschen in der Ukraine in ihrem verzweifelten Kampf ums Überleben, um den Erhalt der Demokratie und der Gerechtigkeit zu unterstützen.
Foto: pixabay
In den Frechener Unternehmen werden Ansprechpartner mit Sprachkenntnissen in Englisch, Ukrainisch und Russisch gesucht, außerdem sollen Unternehmen und Belegschaft prüfen, ob sie eventuell Schlafplätze für Einzelpersonen und Familien zur Verfügung stellen können. Ukrainische Unternehmer sollen dabei unterstützt werden, ihre Arbeit an digitalen Arbeitsplätzen weiterühren zu können
„Die Ukraine hat eine erfolgreiche Startup-Szene mit knapp 2000 Unternehmen, die für die Zukunft des Landes und den Wiederaufbau nach dem Krieg wichtig sein werden. Viele Gründer und Mitarbeiter sorgen sich nicht nur um Leib, Leben und Demokratie, sondern auch um den Fortbestand dessen, was sie mühsam aufgebaut haben“, wendet sich die ukrainische Unternehmerin Olga Kravchenko an die Unternehmen in der EU. Sie selbst lebt aktuell in London, hat aber Familie und Mitarbeiter, die in verschiedenen ukrainischen Städten leben.
Die Firma JCB hat auf die Anfrage der IFU bereits reagiert und sich spontan bereit erklärt, sechs Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen und betriebsintern nach möglichen Unterkünften zu fragen.
Professor Dr. Jürgen Höser bleibt weiterhin Vorsitzender der Interessenvereinigung Frechener Unternehmen (IFU). Bei der Jahreshauptversammlung der IFU, in den Räumlichkeiten der Kreishandwerkerschaft in Frechen, wurde er, ebenso wie Franz Pierenkemper als stellvertretender Vorsitzender und Marc-Steffen Bonte als Schatzmeister, einstimmig im Amt bestätigt.
Professor Dr. Jürgen Höser (re.) freut sich auf eine gute Zusammenarbeit mit dem neu gewählten IFU-Geschäftsführer Frank Zander (li.). Fotos: IFU/JCB
Zum neuen Geschäftsführer wurde Frank Zander, Geschäftsführer JCB Deutschland, gewählt. Er ersetzt Markus Besserer, der sich nicht mehr zur Wahl stellte. Neu gewählt wurden die Beisitzer, Rudolf Schlang und Francesco Calio.
Der Beirat der IFU hat nun folgende Mitglieder: Werner Abromeit, Ingo Arlinghaus, Markus Besserer, Sebastian Daus, Christoph Dreesen, Prof. Dr. Christian Forkel, Sandra Gennermann, Hans-Willi Meier, Peter Ropertz, Michaela Schmitz-Höser, Conrad Töpfer und Thorsten Zimmermann. Als Kassenprüferin wurde gewählt Karla Palussek.
„Ziel und Bestreben der IFU ist und bleibt es, sich um die Belange der Frechener Betriebe und Unternehmen zu kümmern und deren Interessen auch nach außen hin zu vertreten“, erklärt der einstimmig wiedergewählte 1. Vorsitzende Dr. Jürgen Höser. Dazu gehörten regelmäßige konstruktive und wenn nötig kritische Gespräche mit den Vertretern der Stadtverwaltung sowie die Zusammenarbeit mit der IHK. In den kommenden Wochen möchte der Vorstand eine Mitgliederbefragung durchführen, um Anregungen aus den Betrieben aufzunehmen und wenn möglich auch umzusetzen.
Beschlossen wurde auch die Fortsetzung regelmäßiger Firmenbesuche, die Durchführung eines Wahl Forums zur Landtagswahl in NRW im Mai 2022 sowie die Verleihung des Wirtschaftspreises.
Im Rathaus Frechen trafen sich Frechener Unternehmer zur Auftaktveranstaltung „Klimaschutznetzwerk“. Eingeladen hatte die Stadt Frechen gemeinsam mit der Interessenvereinigung Frechener Unternehmen (IFU). Klimaschutz sei keine „vorrübergehende politische Begleiterscheinung“ machte der IFU-Vorsitzende Dr. Jürgen Höser den anwesenden Unternehmern deutlich. Folgewirkungen des Klimawandels seien bereits offenkundig. Dr. Höser: „Mein sechsjähriger Enkel hat mich gefragt: ‚Opa, was machst Du denn gegen das Klima?‘ Diese kindliche Frage, „gegen oder für“ das Klima, sollten wir uns alle stellen.“
Robert Lehmann (Mitte), Technischer Beigeordneter der Stadt Frechen, und der IFU-Vorsitzende Dr. Jürgen Höser (2.v.re) begrüßten die Unternehmen zum ersten Treffen des Frechener Klimaschutznetzwerkes. Foto: Stadt Frechen
Der Klimaschutz könne auch neue, innovative und nachhaltige Arbeitsplätze in der Region schaffen. „Dies sollte unser gemeinschaftliches Bestreben sein“, so Höser weiter. Die politischen Gegebenheiten würden vorgegeben, Aufgabe der Unternehmen sei es, sich davon nicht überrollen zu lassen. Dr. Höser: „Je früher wir uns damit auseinandersetzen, umso weniger werden wir später davon überholt.“ Ziel des Klimaschutznetzwerkes sei es, die Teilnehmer auf die sich verändernden Rahmenbedingungen einzustellen und Wege aufzuzeigen, wie Betriebe umweltschonender als auch wettbewerbsfähiger würden.
Bei der Auftaktveranstaltung stellte die Frechener Stadtverwaltung ihre Maßnahmen zur Minimierung des Klimawandels vor. Die Effizienzagentur NRW informierte über Fördermöglichkeiten und die Energieagentur NRW sprach über Klimawandel und Wetterextreme.Foto: Stadt Frechen
Die gemeinsame Jahresausklangveranstaltung von IFU und Stadt Frechen, die für Donnerstag, 25. November, anberaumt war, musste leider abgesagt werden: „Mit großer Besorgnis verfolgen wir die aktuelle Entwicklung der Corona-Pandemie. Da die Fallzahlen in den vergangen Tagen allerdings wieder exponentiell gestiegen sind und davon auszugehen ist, dass sich dies in den nächsten Wochen fortsetzen wird, war aus unserer Sicht jetzt eine Entscheidung zu treffen“, teilen die Frechener Bürgermeisterin Susanne Stupp und der IFU-Vorsitzende Dr. Jürgen Höser mit. Die Entscheidung sei niemandem leichtgefallen. „Bedauerlicherweise lässt uns die Pandemie – Lage keine andere Wahl. Die Entscheidung ist geprägt vom Schutz der Gesundheit aller“, heißt es in der gemeinsamen Verlautbarung.
Zum ersten Mal seit der Pandemie kamen die Mitglieder der IFU, der Interessenvereinigung Frechener Unternehmen, wieder zusammen. Als Treffpunkt hatte der Vorstand das Keramion auswählt, das in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiern konnte. „Im dritten Anlauf hat es nun endlich geklappt“, bemerkte Dr. Nicole Grünewald, Präsidentin der Kölner Industrie- und Handelskammer, schmunzelnd, als der IFU Vorsitzende Dr. Jürgen Höser sie begrüßte.
„Wir sind mittendrin, statt nur dabei und müssen die sich hier für die Region auftuende Chance und Herausforderung nutzen“, sagt Dr. Nicole Grünewald, Präsidentin der Kölner Industrie- und Handelskammer. Politik und Kommunen im Rhein-Erft-Kreis rief sie dazu auf, sich mehr einzubringen.Foto: WHM
In seiner Ansprache vor den Gästen, darunter Vertreter der Stadtverwaltung und Mitgliedern der CDU im Land- und Bundestag, ging Höser auf dringende Fragen der Energieversorgung, der Verkehrspolitik und dem Strukturwandel , also der Frage, was nach der Kohle in der Region passiert, ein. „Wo kommt die benötigte restliche Energie her, wenn wir aus erneuerbarer Energie nur etwa 50 Prozent decken können und die Kohleverstromung eingestellt und zeitlich sogar vorgezogen wird?“, fragte er unter dem Beifall der Anwesenden. „Wir alle haben da keinen Einfluss drauf. Es wird woanders entschieden, uns sind die Hände gebunden.“
Die Frechener Bürgermeisterin Susanne Stupp (li.) und der IFU-Vorsitzende Dr. Jürgen Höser begrüßten die IHK Köln-Präsidentin Dr. Nicole Grünewald im Keramion. Foto: WHM
Mit Blick auf den drohenden Wegfall von Arbeitsplätzen und Strukturwandel steht nach seinen Worten mit Blick nach Berlin die Frage im Raum: „Wer handelt und wie wird gehandelt? Wie soll Nachhaltigkeit erreicht werden? Ich bin mal gespannt, was da in Berlin noch entschieden wird.“ Kritisch betrachtete Höser den „übermächtigen Einfluss“ der RWTH Aachen bei den Planungen für den Strukturwandel, der insbesondere nur nördlichen Teil des Kreises einbezieht. „Wir von der IFU appellieren an die politischen Entscheidungsträger im Kreis, zusammen mit Wirtschaftsförderung und IHK die Kräfte zu bündeln, damit alle Kommunen angemessen an nachhaltigen und zukunftssicheren Projekten beteiligt werden.“
Im Bereich der Verkehrspolitik sprach Höser die Politiker direkt an und nahm sie in die Pflicht, ihren politischen Einfluss geltend zu machen, damit endlich der oft diskutierte Ausbau der Bonnstraße und die BAB-4-Anbindung in Richtung Köln (Vollanschluss) erfolgt. „Wenn jetzt plötzlich eine Pipeline den Plänen im Weg steht, frage ich mich, wieso, denn die gab es vor zehn Jahren auch schon. Weitere zehn Jahre wollen wir nicht warten.“
So, wie auch Höser, ging Dr. Nicole Grünewald unteranderem auf den geplanten Strukturwandel und die Veränderungen im derzeitigen Kohleabbaugebiet ein. Sie bemängelte, dass bei der gesamten Planung zwar dank der Aktivitäten der RWTH Aachen die IHK Aachen und die Kammer für den Niederrhein in die Planung eingebunden sind, man Köln aber nicht dazu geholt habe. Dass geht nach ihren Worten gar nicht, denn „wir sind mittendrin, statt nur dabei und müssen die sich hier für die Region auftuende Chance und Herausforderung nutzen“. Dafür aber müssen die Rahmenbedingungen stimmen, so Grünewald mit Blick in Richtung Politik und Kommunen. Verwundert war die IHK-Präsidentin auch, dass in den Ausschüssen ihrer Kammer keine Vertreter aus dem Rhein-Erft-Kreis vertreten seien. Sie rief die Geschäftsleute auf, sich hier einzubringen und mitzuarbeiten.
Bevor die Gäste die angesprochenen Themenbereiche mit der IHK-Präsidentin bei einer Weinprobe weiter diskutieren konnten, schilderte Winzer Peter Kriechel aus dem Ahrtal die Situation seiner Kollegen nach der Flutkatastrophe. Dank auch internationaler Hilfe von Kollegen konnte dort bis in diese Woche die Weinlese komplett abgeschlossen werden.