„Es ist Zeit, umzudenken“

„Die Schließung von H&M bedauern wir seitens der IFU“, erklärt Dr. Jürgen Höser, 1. Vorsitzender der Interessenvereinigung Frechener Unternehmen (IFU) und ergänzt: Einmal mehr „stirbt“ damit ein Teil der früheren innerstädtischen Attraktivität von Frechen als bürgernahe Einkaufsmöglichkeit.“

Die Schließung sei ein „weiteres Alarmzeichen – auch für Politik und Verwaltung“. Es sei geboten, das Einzelhandelskonzept aus 2018 kritisch zu überprüfen, zu überarbeiten und den geänderten Rahmenbedingungen anzupassen.

Dr. Höser: „Es ist dringend notwendig, auch die vernachlässigten Randbereiche, das heißt insbesondere Firmen wie Porta und Robert Ley zu stärken.“ Seit Jahren fordert die IFU dringend einen Einbezug dieser Firmen auch in die Sonntagsöffnungstage. Die Verfahrensfehler, die seinerzeit vom Verwaltungsgericht gerügt wurden, werden sicher nicht wiederholt“, ist der IFU-Vorsitzende überzeugt.

Foto: Archiv/Lars Kindermann

Die innenstädtischen Betriebe, die bisher zum Einkaufen einluden, würden durch den Wegfall des Parkhauses noch mehr leiden. Dr. Höser: „Je mehr relativ wichtige „Einkaufsmagnete“ wie zum Beispiel H&M wegfallen, um so mehr wird sich die Innenstadt, sprich die Fußgängerzone, notwendigerweise in eine Wohn- beziehungsweise Caféhaus- Atmosphäre umwidmen.“

Die Ansiedlung von Filialen bundesweit agierender Unternehmen berge stets die Gefahr, dass bei Umsatzrückgang, der Entschluss zur Schließung sehr zeitnah fallen würde.
„Dies gilt nicht für alteingesessene, Familien-geführte Einzelbetriebe“, gibt Dr. Jürgen Höser zu bedenken. Diese Betriebe müssten genauso stark in ein angepasstes Konzept eingearbeitet werden, wie die bereits erwähnten Betriebe außerhalb des Innenstadtkerns. Betriebe wie H&M, Hunkemöller oder Bijou Brigitte würden schließen; Betriebe, die sich am Stadtrand ansiedeln wollen, seien mit Hinweis auf das (bisherige) Innenstadtkonzept abgelehnt worden. „Es ist Zeit, umzudenken“, warnt der IFU-Vorsitzende.

Die durch Corona und die Einkaufmöglichkeit im Internet geschaffenen Fakten müssten zwingend zu einem raschen Umdenken führen. Dr. Höser: „Zeit für langwierige Planspiele oder die Einholung teurer Gutachten bleibt nicht.