Der neue Mann an der Spitze im Interview

Professor Dr. Jürgen Höser ist in der Eifel aufgewachsen, studierte Jura in Köln und war lange als Fachanwalt für Arbeitsrecht tätig. In Frechen, wo er bis 2017 eine Kanzlei mit 20 Mitarbeitern führte, wohnt er seit etwa zehn Jahren. Ehrenamtlich engagierte er sich für die Kreishandwerkerschaft und die Interessengemeinschaft Frechener Unternehmer (IFU). Zudem ist er Professor an der rheinishcen Fachhochschule Köln.

 

Die Interessengemeinschaft Frechener Unternehmen (IFU) hat einen neuen Vorstand: Professor Dr. Jürgen Höser – bisher IFU-Geschäftsführer – löst Horst Winkelhag als 1. Vorsitzenden ab. Der langjährige Vorsitzende tritt aus gesundheitlichen Gründen etwas kürzer und stellte sich nicht mehr zur Wahl. Er wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Franz Pierenkemper bleibt stellvertretender Vorsitzender. Zum neuen Geschäftsführer wurde Markus Besserer, Leiter des Christlichen Jugenddorfs (CJD) in Bachem, gewählt. Neuer Schatzmeister ist Marc-Steffen Bonte, Regionaldirektor der Kreissparkasse Köln. In den frisch renovierten Räumlichkeiten der SonntagsPost sprach Redakteur Lars Kindermann mit dem neuen IFU-Vorsitzenden über die Zeit nach Horst Winkelhag und die neuen Ziele der IFU.

Herr Dr. Höser, für viele ist der Name Horst Winkelhag ganz eng mit der IFU verbunden. Das eine ohne den anderen scheint kaum vorstellbar. Wie geht es jetzt weiter?

Dr. Jürgen Höser: Keine Frage, Horst Winkelhag hat die IFU mit Leib und Seele gelebt. Es ist sicherlich ein schwerer Schritt für ihn gewesen. Ich bin aber auch überzeugt, dass er für die IFU bis an die Grenzen seiner körperlichen Belastung gegangen ist und er die richtige Entscheidung getroffen hat. Seine Leistung können wir nur als Team auffangen. Die Kontinuität in der IFU-Arbeit muss fortgesetzt werden. Ich bin überzeugt, dass ich dafür mit Franz Pierenkemper, Markus Besserer und Marc-Steffen Bonte die richtigen Leute an meiner Seite habe.

Wo sehen sie Handlungsbedarf?

Dr. Höser: Die etwas ins Stocken geratenen Gespräche mit der Verwaltungsspitze müssen wieder aufgenommen werden. Ich wünsche mir einen konstanten Dialog mit der Bürgermeisterin und der Wirtschaftsförderung. Weiterhin muss der Kontakt zur Landes- und Bundespolitik gehalten werden. Denn Bund und Land stellen die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft. Ich sehe meine Rolle als Mittler zwischen Wirtschaft, Politik und Verwaltung.

Sehen Sie auch über den Tellerrand hinaus? Tauschen Sie sich mit anderen Unternehmerverbänden aus?

Dr. Höser: Das ist geplant. Zum einen natürlich mit dem Aktivkreis Frechen und seinem Vorsitzenden Cornel Lindemann-Berk, aber auch mit den Nachbarkommunen. Frechen ist ja keine Insel. Wenn wir in punkto Infrastruktur von der Politik in Düsseldorf und Berlin gehört werden wollen, dann müssen wir gemeinsam auftreten. Unser erklärtes Ziel bleibt die Stärkung Frechens als Wirtschaftsstandort.

Was wird sich bei der IFU ändern?

Dr. Höser: Wir wollen regelmäßig Frechener Unternehmen besuchen, um vor Ort zu erfahren, wo der Schuh drückt, wo wir helfen und vermitteln können. Es gibt eine enge Verzahnung zwischen dem Wohl der Stadt und dem Erfolg der ansässigen Unternehmen. Sie müssen unterstützt werden. Ich rede nicht nur von den großen Namen, sondern auch von den Kleinstbetrieben. Wir wollen für alle ein kompetenter Ansprechpartner sein.

Ihrem Vorgänger ist es immer wieder gelungen die ganz großen Namen ins beschauliche Frechen zu holen. Auf IFU-Veranstaltungen haben schon Hannelore Kraft, Christian Lindner oder Karl-Theodor zu Guttenberg gesprochen. Werden sie und ihr Team das beibehalten können?

Dr. Höser: Ich glaube schon. Im Frühjahr wird NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst unser Gast sein. Ein vielgebuchter Mann. Das Thema Verkehr brennt schließlich vielen Arbeitgebern und Arbeitnehmern unter den Nägeln. Wir sind gespannt, was er uns zu sagen hat, besonders zum geplanten Autobahnvollanschluss an der Bonnstraße.

Vielen Dank für das Gespräch.

 

Foto: Lars Kindermann