Wir wollen Bürgermeister werden

RJP 2480IFU und IHK luden zur Podiumsdiskussion ein

 

Frechen hat die Wahl – zwischen Susanne Stupp und Ferdi Huck. Beide wollen die Nachfolge von Hans-Willi Meier antreten und Frechens Bürgermeister werden. In einer Podiumsdiskussion hatten beide die Gelegenheit, ihre Vorstellung von Frechens Zukunft den Unternehmerinnen und Unternehmern näher zu bringen. Die IFU und die IHK Köln hatten dazu gemeinsam in die Aula des CJD-Berufsbildungswerks eingeladen.

Der Vorsitzende der IFU Horst Winkelhag freute sich in seiner Begrüßungsrede über das große Zuschauerinteresse. Er stellte die Kandidaten kurz vor: „Beide sind in Frechen geboren, seit Jahren politisch aktiv und beide bekleiden das Amt des stellvertretenden Bürgermeisters“. Anschließend präsentierten sich die Kandidaten in zwei Videofilmen zunächst von ihrer persönlichen Seite. Ferdi Huck, SPD hielt seinen Film schlicht und stellte sich mit kurzen Aussagen dem Publikum vor. Susanne Stupp, CDU brachte einen aufwändiger produzierten Film mit. Dort gab es auch einen Gastauftritt des scheidenden Bürgermeisters Hans-Will Meier.

Souverän und mit prägnanten Fragen leitete Ulf Stefan Dahmen, Chefredakteur vom Frechener Wochenende und der Sonntagspost die anschließende Diskussion. Vor allem interessierte die anwesenden Unternehmer, wie es wirtschaftlich mit Frechen weitergehen soll. Auch die heikle Frage, ob die Gewerbesteuer erhöht wird, wurde nicht ausgeklammert. Susanne Stupp hatte für die Unternehmer dabei eine eher unbefriedigende Antwort. Die Koalition hat bereits im Vertrag festgelegt, sollte sich die Einnahmesituation Frechens in Zukunft weiter negativ entwickeln, käme man 2017 wahrscheinlich nicht um eine Gewerbesteuererhöhung herum.

Ferdi Huck sieht die Haushaltssituation der Stadt ebenfalls kritisch. Er will es aber eher übers Sparen versuchen. Und darüber, dass eine Art Controlling eingeführt werde, besonders bei großen Bauprojekten. Klar sei aber auch, sagten beide Kandidaten, vieles hänge in Frechen auch vom Kreis, Land oder Bund ab. Da erhöht der Kreis schon mal gerne seine Umlage, um selbst Schuldenfrei zu bleiben. Und das Land verlangt von Frechen demnächst 1,6 Millionen Euro als Kommunalsoli für finanzschwache Kommunen. Ohne dabei zu beachten, dass es Frechen längst nicht mehr so gut gehe.

Auch sonst waren beide Kandidaten in vielen Punkten so weit nicht voneinander entfernt. Sowohl Stupp als auch Huck stimmten zu, dass es weitere Gewerbegebiete in Frechen geben müsse. Nur auf die Frage wohin, gab es noch keine befriedigende Antwort. Das Gelände an der Krankenhausstraße scheint aber momentan als mögliche Fläche vom Tisch zu sein. Dort soll sich ein privater Investor eingekauft haben. Ferdi Huck brachte als Alternative ein Gelände in unmittelbarer Nachbarschaft zur Fabrik Wachtberg ins Spiel.

Auch in Sachen Verkehr waren sich beide nahezu einig. Susanne Stupp bedauerte es, dass der Bau des Autobahnanschlusses zur A 4 in Königsdorf vom Land hinausgezögert werde. Beim Aus- und Neubau von Autobahnen, Bundes- und Landstraßen seien Frechen die Hände gebunden. Auch hier hänge die Stadt an Entscheidungen des Bundes und des Landes.

Zum Abschluss appellierte Thorsten Zimmermann von der IHK noch mal an alle, am Sonntag 13. September wählen zu gehen und damit unser aller demokratisches Recht wahrzunehmen. Bei einem „Bürgermeisterschnitzel“ und gekühlten Getränken wurde anschließend noch in kleinen Runden weiterdiskutiert.