Im Präsidentensaal des CJD Frechen trafen sich (v.l.) Christoph Gülicher, die städtische Wirtschaftsförderin Susanne Dettlaff, Stefan Wirtz, Franz Pierenkemper, Rudolf Schlang, Marc-Steffen Bonte, Dr. Jürgen Höser, Markus Besserer, Bürgermeister a.D. Hans-Willi Meier, Werner Abromeit und Michaela Schmitz zur ersten Sitzung des neuen IFU-Vorstands.
Frisch ran ans Werk hat sich der neu gewählte Vorstand der Interessengemeinschaft Frechener Unternehmen (IFU) gemacht. Im Präsidentensaal des Christlichen Jugenddorfs in Bachem traf sich der neue Vorsitzende Prof. Dr. Jürgen Höser mit seinen Vorstandskollegen und Beisitzern zur ersten Vorstandssitzung in neuer Zusammenstellung. Unterstützt wird Höser vom langjährigen 2. Vorsitzenden Franz Pierenkemper, dem CJD-Leiter Markus Besserer, der zum neuen IFU-Geschäftsführer gewählt wurde und KSK-Regionaldirektor Marc-Steffen Bonte, der sich als Schatzmeister zur Verfügung stellte. Sein Vorgänger Heinz-Dieter Worm stellte sich nicht mehr zur Wahl.
Jede Menge Erfahrung bringt Rudolf Schlang, ehemals Bankdirektor der KSK-Direktion Ville, mit. Er wurde als neuer Beisitzer im Vorstand begrüßt.
In Zukunft möchte die IFU jeden Monat ein Frechener Unternehmen besuchen, um vor Ort zu erfahren, wo der Schuh drückt und wie die Interessengemeinschaft helfen kann. Ein Digitalbeauftragter soll – in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung – den IFU-Vorstand und die angeschlossenen Frechener Unternehmen in Sachen Highspeed-Internet und Glasfaserausbau regelmäßig auf den neuesten Stand bringen.
Des Weiteren haben schon die Vorbereitungen für die IFU-Frühjahrsveranstaltung begonnen. Am Montag, 25. März, begrüßt die IFU den NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst.
Foto: Lars Kindermann
Die städtische Wirtschaftsförderin Susanne Dettlaff verlässt die Stadt Frechen in Richtung Elsdorf.
„Bürgermeisterin Susanne Stupp stärkt personell die Wirtschaftsförderung der Stadt Frechen“, vermeldete die Frechener Stadtverwaltung noch am 30. Juni 2016. Damals wurde Susanne Dettlaff als Leiterin der Abteilung Wirtschaftsförderung und Liegenschaften vorgestellt.
Sie sollte die Nachfolge des verstorbenen Wirtschaftsförderers Frank Schöddert übernehmen und die entstandene Lücke zwischen Frechener Wirtschaft und Stadtverwaltung wieder schließen.
Jetzt wurde bekannt, dass die Architektin und Stadtplanerin der Stadt Frechen den Rücken kehrt und im kommenden Jahr in die Stadtverwaltung Elsdorf wechselt.
Auch die zweite Kraft in der Wirtschaftsförderung, Nina Herrmann, soll – unbestätigten Gerüchten zufolge – die Stadt Frechen verlassen. Stadtsprecher Thorsten Friedmann konnte zur Situation in der Abteilung Wirtschaftsförderung bis Redaktionsschluss keine Angaben machen.
„Wir bedauern sehr, dass Frau Dettlaff und Frau Herrmann die Verwaltung verlassen“, erklärt hingegen Dr. Jürgen Höser, Vorsitzender der Interessenvereinigung Frechener Unternehmer (IFU).
Die IFU hofft, dass sich die Stadt „intensiv um eine Neubesetzung bemüht.“
Besonders unter der Berücksichtigung des anstehenden Strukturwandels sei schnelles Handeln gefragt. Dr. Höser: „Es handelt sich um eine für Wirtschaft und Stadt wichtige Schlüsselposition, die von einem Mitarbeiter in Vollzeit betreut werden muss.“
Foto: Stadt Frechen
Zum Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Frechen lud Bürgermeisterin Susanne Stupp während des Empfangs der städtischen Wirtschaftsförderung den früheren Vorsitzenden der Interessenvereinigung Frechener Unternehmen (IFU), Horst Winkelhag, ein. Die Wirtschaftsförderinnen der Stadt Frechen hatten gemeinsam mit Bürgermeisterin Susanne Stupp die Frechener Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Politiker aus dem Rat und dem Kreistag zur Podiumsdiskussion unter dem Titel „Querdenken: Strukturwandel und Fachkräftesicherung“ eingeladen. Zugleich wurde die Veranstaltung zum traditionellen Jahresausklang der über 200 geladenen Gäste genutzt. In diesem Veranstaltungsrahmen erfolgte sodann als Dank und Anerkennung für die Verdienste um die IFU der Eintrag ins Goldene Buch auf der Stadtsaalbühne. Begleitet wurde der Eintrag von Bürgermeisterin Susanne Stupp (li.) und den beiden Frechener Wirtschaftsförderinnen Susanne Dettlaff (2.v.re.) und Nina Herrmann (re.).
Foto: Stadt Frechen
Professor Dr. Jürgen Höser ist in der Eifel aufgewachsen, studierte Jura in Köln und war lange als Fachanwalt für Arbeitsrecht tätig. In Frechen, wo er bis 2017 eine Kanzlei mit 20 Mitarbeitern führte, wohnt er seit etwa zehn Jahren. Ehrenamtlich engagierte er sich für die Kreishandwerkerschaft und die Interessengemeinschaft Frechener Unternehmer (IFU). Zudem ist er Professor an der rheinishcen Fachhochschule Köln.
Die Interessengemeinschaft Frechener Unternehmen (IFU) hat einen neuen Vorstand: Professor Dr. Jürgen Höser – bisher IFU-Geschäftsführer – löst Horst Winkelhag als 1. Vorsitzenden ab. Der langjährige Vorsitzende tritt aus gesundheitlichen Gründen etwas kürzer und stellte sich nicht mehr zur Wahl. Er wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Franz Pierenkemper bleibt stellvertretender Vorsitzender. Zum neuen Geschäftsführer wurde Markus Besserer, Leiter des Christlichen Jugenddorfs (CJD) in Bachem, gewählt. Neuer Schatzmeister ist Marc-Steffen Bonte, Regionaldirektor der Kreissparkasse Köln. In den frisch renovierten Räumlichkeiten der SonntagsPost sprach Redakteur Lars Kindermann mit dem neuen IFU-Vorsitzenden über die Zeit nach Horst Winkelhag und die neuen Ziele der IFU.
Herr Dr. Höser, für viele ist der Name Horst Winkelhag ganz eng mit der IFU verbunden. Das eine ohne den anderen scheint kaum vorstellbar. Wie geht es jetzt weiter?
Dr. Jürgen Höser: Keine Frage, Horst Winkelhag hat die IFU mit Leib und Seele gelebt. Es ist sicherlich ein schwerer Schritt für ihn gewesen. Ich bin aber auch überzeugt, dass er für die IFU bis an die Grenzen seiner körperlichen Belastung gegangen ist und er die richtige Entscheidung getroffen hat. Seine Leistung können wir nur als Team auffangen. Die Kontinuität in der IFU-Arbeit muss fortgesetzt werden. Ich bin überzeugt, dass ich dafür mit Franz Pierenkemper, Markus Besserer und Marc-Steffen Bonte die richtigen Leute an meiner Seite habe.
Wo sehen sie Handlungsbedarf?
Dr. Höser: Die etwas ins Stocken geratenen Gespräche mit der Verwaltungsspitze müssen wieder aufgenommen werden. Ich wünsche mir einen konstanten Dialog mit der Bürgermeisterin und der Wirtschaftsförderung. Weiterhin muss der Kontakt zur Landes- und Bundespolitik gehalten werden. Denn Bund und Land stellen die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft. Ich sehe meine Rolle als Mittler zwischen Wirtschaft, Politik und Verwaltung.
Sehen Sie auch über den Tellerrand hinaus? Tauschen Sie sich mit anderen Unternehmerverbänden aus?
Dr. Höser: Das ist geplant. Zum einen natürlich mit dem Aktivkreis Frechen und seinem Vorsitzenden Cornel Lindemann-Berk, aber auch mit den Nachbarkommunen. Frechen ist ja keine Insel. Wenn wir in punkto Infrastruktur von der Politik in Düsseldorf und Berlin gehört werden wollen, dann müssen wir gemeinsam auftreten. Unser erklärtes Ziel bleibt die Stärkung Frechens als Wirtschaftsstandort.
Was wird sich bei der IFU ändern?
Dr. Höser: Wir wollen regelmäßig Frechener Unternehmen besuchen, um vor Ort zu erfahren, wo der Schuh drückt, wo wir helfen und vermitteln können. Es gibt eine enge Verzahnung zwischen dem Wohl der Stadt und dem Erfolg der ansässigen Unternehmen. Sie müssen unterstützt werden. Ich rede nicht nur von den großen Namen, sondern auch von den Kleinstbetrieben. Wir wollen für alle ein kompetenter Ansprechpartner sein.
Ihrem Vorgänger ist es immer wieder gelungen die ganz großen Namen ins beschauliche Frechen zu holen. Auf IFU-Veranstaltungen haben schon Hannelore Kraft, Christian Lindner oder Karl-Theodor zu Guttenberg gesprochen. Werden sie und ihr Team das beibehalten können?
Dr. Höser: Ich glaube schon. Im Frühjahr wird NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst unser Gast sein. Ein vielgebuchter Mann. Das Thema Verkehr brennt schließlich vielen Arbeitgebern und Arbeitnehmern unter den Nägeln. Wir sind gespannt, was er uns zu sagen hat, besonders zum geplanten Autobahnvollanschluss an der Bonnstraße.
Vielen Dank für das Gespräch.
Foto: Lars Kindermann
Gastredner Gotthard Kunisch von der Steuerfahndung Köln bei seinem Vortrag im ‚BusinessCenter Frechen‘.
Sie kommen gewöhnlich Morgengrauen. In einer koordinierten Aktion schlagen sie an mehreren Orten gleichzeitig zu. Mit Akribie und dank vieler Tipps von rachsüchtigen oder neidischen Verwandten, Nachbarn Kollegen und Konkurrenten kommen Steuerfahnder Steuerhinterziehern auf die Schliche. Aus der täglichen Arbeit der Steuerfahndung berichtete Gotthard Kunisch im BusinessCenter Frechen.
Die ‚Interessensvereinigung Frechener Unternehmen‘ (IFU) veranstaltete einen Vortrag zum Thema Steuerfahndung im BusinessCenter Frechen. Als Gastredner trat Gotthard Kunisch, Sachgebietsleiter bei der Steuerfahndung Köln, auf.
„Auf der Erde sind nur zwei Dinge ganz sicher- der Tod und die Steuer!“ Mit diesem Satz leitete der IFU-Vorsitzende Horst Winkelhag die Veranstaltung ein. Neben einigen humorvollen Sätzen, ging er in seiner Einstiegsrede auch auf die Problematik der Steuerhinterziehung ein.
Es werde geschätzt, dass dem Staat „um die 100 Milliarden Euro jährlich“ durch Steuerhinterziehung verloren gingen. „Geld, das der öffentlichen Hand fehlt- und damit auch der Stadt Frechen.“
Nach der Einleitung stellte sich anschließend Gastredner Gotthhard Kunisch vor: Als Gebietsleiter bei der Steuerfahndung Köln arbeitet er in einem Sachgebiet aus 14 Fahndungsprüfern und sieht sein Spezialgebiet in der organisierten Kriminalität. Konkret bedeutet das, dass er und seine Kollegen vor allem Drogenhandel, Geldwäsche und Rotlicht-Delikte aufdecken. Hierbei arbeite sein Team in den meisten Fällen eng mit der Polizei zusammen.
Nach einer kurzen Erklärung des Aufbaus des Steuerfahndungs-Systems erläuterte Kunisch den Ablauf eines Fahndungs-Prozesses. So treffe zunächst eine Anzeige ein, in der die Fahnder darauf aufmerksam gemacht werden, dass bei dem Beschuldigten ein Verdacht auf Steuerhinterziehung bestehe.
Diese Anzeigen würden von allen möglichen Quellen kommen: Privatpersonen, Firmen, Verwandte… Anzeigen können anonym aufgegeben werden und die Liste der Gründe, weshalb eine Anzeige erstattet würde, sei endlos. Meist sei jedoch Neid oder Rache der ausschlaggebende Grund.
Nach dem Eintreffen der Anzeige müsse dann abgewogen werden, wie werthaltig der Fall sei, ob das Verhältnis von Kosten und Nutzen annehmbar sei.
Da der Steuerfahndung zahlreiches Personal fehle, hätten sie nicht die Kapazitäten, jedem einzelnen Fall nachzugehen und so blieben 80 bis 90 Prozent der Delikte unbearbeitet. Das sei nicht im Sinne des Gesetzes, gab Kunisch zu, aber den Fahndern bliebe leider keine andere Wahl.
Nachdem ein Fall als werthaltig eingestuft wurde, würde dann ein Durchsuchungsbeschluss beantragt. Nach der Auswertung der Dokumente, würden Berichte für das Finanzamt erstellt und Straf- und Bußgelder geschrieben.
Von der Anzeige bis hin zum Erstellen der Bußgelder verginge in den meisten Fällen ein ganzes Jahr, oftmals dauere es sogar noch länger.
Nach dem Vortrag bot sich für die Zuhörer h die Möglichkeit, Fragen an den Fahnder zu stellen.
Text/Foto: Marina Selle