Autor: Lars Kindermann

Wahlforum 2025: Bürgermeisterkandidaten im Gespräch

Auf Einladung der Interessenvereinigung Frechener Unternehmen (IFU) kam es, kurz vor der Kommunalwahl 2025, am Sonntag, 14. September, zur ersten und einzigen Podiumsdiskussion mit den drei Frechener Bürgermeisterkandidaten. Moderiert wurde die Veranstaltung von Willi Haentjes, Chefredakteur der IHK Köln.

In der Aula des Christlichen Jugenddorfs in Frechen-Bachem stellten sich Wolfgang Höfig von der Perspektive für Frechen, Gerd Koslowski von der CDU und Uwe Tietz von der SPD den Fragen der Frechener Unternehmer und des Publikums. Rund 150 potentielle Wähler waren gekommen, um sich ein Bild von den Aspiranten um das Amt des Ersten Bürgers der Stadt zu machen.

Wahlforum im CJD: (v.r.) Uwe Tietz (SPD), Gerd Koslowski (CDU) und Wolfgang Höfig (Perspektive für Frechen) stellten sich den Fragen von Moderator Willi Haentjes. Foto: Lars Kindermann
Wahlforum im CJD: (v.r.) Uwe Tietz (SPD), Gerd Koslowski (CDU) und Wolfgang Höfig (Perspektive für Frechen) stellten sich den Fragen des Moderators Willi Haentjes. Foto: Lars Kindermann


Wolfgang Höfig, der sich bereits vor fünf Jahren um das Bürgermeisteramt beworben hatte, möchte bei einem Wahlsieg seine 40 Jahre Berufserfahrung als leitender Angestellter in der Chemiebranche einbringen. Der Bachemer möchte Frechen mit beschleunigten und gewerbefreundlichen Genehmigungsprozessen attraktiver für Gewerbetreibende machen. Das Rathaus soll, dank modernisierter, teilweise digitalisierter Arbeitsabläufe und moderner Ausstattung zu einem attraktiveren Arbeitsplatz werden. Einmal im Amt möchte er die Prozesse im Rathaus verschlanken. Er möchte seine Kontakte in die Wirtschaft nutzen, aktiv auf „Global Player“ zugehen, aber auch den Mittelstand und das Handwerk durch transparente und kompromissbereite Arbeit im Rathaus für mögliche Ansiedlungen in Frechen gewinnen.


Gerd Koslowski kandidiert zum ersten Mal. Der Medienexperte aus Königsdorf verwies bei seiner Vorstellung auf seine Führungserfahrung in großen Konzernen, seine politische Tätigkeit im Stadtrat und seine Kompetenzen in den Bereichen Kommunikation und Transparenz. Seiner Meinung nach wurde der Strukturwandel in der Vergangenheit nicht mit der notwendigen Dringlichkeit vorangetrieben. Gemeinsam mit Politik und Wirtschaft müssten möglichst schnell Potentialflächen entwickelt werden. Dazu benötige man ein gemeinsames Konzept, eine Vision. Frechen müsse zudem auch wieder unternehmensfreundlichere Politik betreiben. „Wir müssen unsere Stadt besser verkaufen. Wir haben beste Voraussetzungen im Herzen des Rheinlands“, ist der Bürgermeisterkandidat der Christdemokraten überzeugt. Um neuen Wohnraum in Frechen zu schaffen, müssten Investoren gefunden werden. Im Rathaus möchte er eine „Kultur des Miteinanders“ mit einer modernen Führungsstruktur schaffen. Dort habe sich eine Angstkultur breit gemacht. In Zukunft sollten die Ideen und Vorschläge der städtischen Mitarbeiter wieder mehr gehört und wertgeschätzt werden. Als Bürgermeister möchte er sich auch für eine konstruktivere Zusammenarbeit mit der Frechener Politik einsetzen. Koslowski: „Um Frechen voranzubringen, müssen wir gemeinsam mit der Politik Ziele erarbeiten und umsetzen.“


Als „jüngster Kandidat mit der meisten Verwaltungserfahrung“ stellte sich Uwe Tietz von der SPD vor. Der Diplom-Verwaltungswirt ist für das Bundesministeriums des Inneren tätig und sitzt für die Sozialdemokraten seit 2014 im Stadtrat. Als Bürgermeister möchte er sich verstärkt für die Entwicklung neuer Gewerbeflächen in Frechen einsetzen. „Dieses Thema lag die letzten fünf Jahre quasi brach“, so der 52-Jährige. Bereits angesiedelte Unternehmen sollen besser unterstützt und gehört werden. Tietz: „Wir müssen den Einzelhandel stärken, Fördermittel beantragen und große Player wie RWE mehr ins Boot holen.“ Des Weiteren sei ein Bürokratieabbau im Rathaus längst überfällig. In einigen gültigen Verwaltungsvorschriften sei noch die D-Mark als gültige Währung angegeben. Es könne auch nicht sein, dass städtische Angestellte in Nachbarkommunen abwanderten, weil sie dort für die gleiche Arbeit mehr Geld bekommen würden. Da müsse Frechen wettbewerbsfähig bleiben. Der Wohnungsknappheit könne die Stadt Frechen auch aktiv entgegentreten, in dem sie selber Wohnraum anbieten würde. Wichtig sei, dass das Wohnen in Frechen für jeden finanzierbar bleibe. Trotz knapper Kassen möchte er an der aktuellen Förderung des Ehrenamts und des Vereinslebens festhalten. Tietz: „Ich möchte nicht in einer Stadt leben, die zwar wirtschaftlich ganz gut dasteht, der aber das Herz verloren gegangen ist.“

IFU-Wahlforum im Christlichen Jugenddorf

Wahlforum: (v.l.) Uwe Tietz (SPD), Gerd Koslowski (CDU) und Wolfgang Höfig (Perspektive für Frechen) stellen sich im CJD den Fragen der Frechener Bürger.

Wer wird zukünftig die Geschicke der Stadt Frechen leiten? Diese Frage beschäftigt aktuell viele Frechener Bürger. Die amtierende Bürgermeisterin Susanne Stupp steht nicht mehr zur Wahl. Wer ihr nachfolgen wird, ist völlig offen.

Drei Kandidaten kandidieren bei der Kommunalwahl am Sonntag, 14. September, um das Amt des 1. Bürgers der Stadt: Die CDU schickt Gerd Koslowski (Mitte) ins Rennen, die SPD setzt auf Uwe Tietz (links) und die Perspektive für Frechen rechnet sich Chancen mit Wolfgang Höfig (rechts) aus. Eine Möglichkeit, den drei Kandidaten auf den Zahn zu fühlen, bietet die Interessenvereinigung Frechener Unternehmen (IFU).

Sie lädt für Donnerstag, 11. September, 18 Uhr zu einem Wahlforum in den Räumlichkeiten des Christlichen Jugenddorfes, Clarenbergweg 81 in Frechen-Bachem ein.

Die Anzahl der Plätze ist begrenzt. Online-Anmeldung

A4-Baustelle Eifeltor: Etwas Entlastung aber keine Reaktion aus Berlin

Die Interessenvereinigung Frechener Unternehmen (IFU), die Arbeitskreis Wirtschaft Hürth (AWH) und die Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft begrüßen die geänderte Einrichtung der Baustelle an der Anschlussstelle Eifeltor auf der A4 und ärgern sich über eine fehlende Reaktion aus Berlin.

„Die Anpassungen im Baustellenverlauf sind ein Schritt in die richtige Richtung und zeigen, dass Verbesserungen bei der Verkehrsführung grundsätzlich möglich sind“, sind die Unternehmensverbände überzeugt. „Die Entlastung im täglichen Verkehr ist spürbar – zumindest punktuell. Damit zeigt sich, dass es wichtig ist auf Probleme öffentlich aufmerksam zu machen“ so die drei Verbände unisono. „Aber das Grundproblem bleibt bestehen: Die sich abzeichnende lange Gesamtdauer der Maßnahme ist für die regionale Wirtschaft nach wie vor nicht akzeptabel“, so Guido Mumm Vorsitzender des AWH.

Die aktuelle Baustelle verursache weiterhin erhebliche Verkehrsbehinderungen für Handwerksbetriebe, Zulieferer, Pendler und Kunden – und das in einer Region, die ohnehin unter massiven Infrastrukturengpässen leide. Die drei Wirtschaftsorganisationen fordern deshalb weiterhin mit Nachdruck eine „konsequente Planungs- und Umsetzungsbeschleunigung“. Es müsse endlich der politische Wille erkennbar werden, Großprojekte im Bereich Verkehr mit mehr Tempo und Augenmaß durchzuführen.

Enttäuschung über ausgebliebene Reaktion aus Berlin
Besonders enttäuscht zeigen sich IFU, AWH und die Kreishandwerkerschaft über das bisher ausgebliebene Antwortschreiben des Bundesverkehrsministers. Ein gemeinsames Schreiben der drei Verbände mit konkreten Forderungen und Verbesserungsvorschlägen liege dem Ministerium seit mehreren Wochen vor – bislang ohne jede Rückmeldung. Bisher fehle sogar eine Eingangsbestätigung des Schreibens. „Diese Form der Nicht-Kommunikation ist ein fatales Signal – gerade für den Mittelstand, der tagtäglich unter den Folgen dieser Maßnahmen leidet, so Peter Ropertz Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft.

Die Wirtschaftsverbände fordern eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den Anliegen der Region – nicht nur in Sonntagsreden, sondern in der täglichen Infrastrukturpolitik. Ein zukunftsfähiger Wirtschaftsstandort brauche funktionierende Verkehrsachsen – und diese müssten mit Rücksicht auf die regionalen Betriebe geplant, umgesetzt und fertiggestellt werden. „Außerdem muss eine Abstimmung von Baumaßnahmen unter den Straßenbaulastträgern erfolgen“, so Ingo Arlinghaus Vorsitzender der IFU.

IFU-Wirtschaftspreis 2025 für Antalis GmbH

Die Antalis GmbH, eine weltweit agierende Vertriebsgesellschaft für Papier, Verpackung und visuelle Kommunikation, ist von der Interessenvereinigung Frechener Unternehmen (IFU) mit dem Wirtschaftspreis 2025 ausgezeichnet worden.

Im Hauptsitz der Antalis GmbH im Gewerbepark an der Europaallee lobte der IFU-Vorsitzende Ingo Arlinghaus das „außergewöhnliches Engagement für Nachhaltigkeit“ und die „Vorbildfunktion“ der Antalis. Beim Papiergroßhändler mit einem weltweit ausgewiesenen Umsatz von 4,2 Milliarden Euro im vergangenen Geschäftsjahr und 4.200 Mitarbeitern in 32 Ländern, sei Nachhaltigkeit „mehr als ein Lippenbekenntnis“, sondern „zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie“.

Dieter Becker, Geschäftsführer der Antalis GmbH, dankte der IFU für die „große Wertschätzung“, machte aber auch auf das „negative Wachstum der Branche“ in digitalen Zeiten aufmerksam, in denen „kluges Agieren im Haifischbecken“ gefragt sei. Becker: „Der Kuchen wird immer kleiner“.


Einen echten Lobgesang auf die Printprodukte der Zukunft hatte zuvor der „Printfluencer“ und die selbsternannte „Rosamunde Pilcher der Druckindustrie“ Thorsten Kinnen angestimmt. Der Druckingenieur sieht die Zukunft der Printindustrie weitaus weniger schwarz als andere. Zwar würde bereits jetzt 50 Prozent der Bevölkerung zur „Generation Internet“ gehören, doch trotzdem sei man permanent von Gedrucktem umgeben.

Der „Abgesang auf Print“ sei, ebenso wie die Behauptung Print-Produkte würden Bäume töten, „quatsch“. Inmitten des aktuellen „Digitalisierungs-Armageddons“ sage er: „Wir sind nicht tot! Wir greifen an!“ Als Beispiel führte der Druckspezialist den Zulauf von jugendlichen Lesern auf der Buchmesse in Leipzig auf. Seine Erklärung: „Auch die „Generation Internet“ braucht etwas zum Festhalten“. Die gekauften Bücher seien häufig aufwendig und nur in limitierter Auflage gedruckt. Kinnen: „Sie sehen: Print kommt an, Print erhöht die Kaufbereitschaft“

Die Frechener Bürgermeisterin Susanne Stupp bedankte sich bei der IFU für deren „stetes Engagement für Frechen“ und ihre „Ausdauer im Umgang mit der Verwaltung“. Der ehrenamtliche Einsatz der IFU-Mitglieder für die Stadt verdiene „großen Respekt“. Für sie war es die letzte Wirtschaftspreisverleihung als Bürgermeisterin. Sie tritt bei den Kommunalwahlen im September nicht mehr an.

Landrat Frank Rock lobte die „mehr als gute Zusammenarbeit der kommunalen Wirtschaftsvertreter mit Kreisverwaltung, Kommunen und Wirtschaftsförderung“. Das nicht alle Vorschläge der Unternehmen „von heute auf morgen“ umzusetzen seien, läge nicht am fehlenden Willen der lokalen Entscheider, sondern an bürokratischen Hürden. In „bewegten Zeiten“ und einer „schweren wirtschaftlichen Lage“ brauche man Mut, Kraft und neue Impulse, um die „Abwärtsspirale“ zu stoppen.

Ingo Arlinghaus schilderte den anwesenden Gästen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung, dass er – durch seine neue Aufgabe als 1. Vorsitzender der IFU – neue Einblicke in die kommunale Verwaltungsarbeit bekommen habe und das dort „die Uhren doch anders ticken“ würden. Auch er forderte einen schnellen Bürokratieabbau um Politik, Verwaltung und Wirtschaftsunternehmen zu entlasten. Es brauche „mehr Tempo und Einigkeit“, weniger „lähmende Prozesse“ und häufiger Kompromisse, sonst drohe der Stillstand.

Jetzt bewerben für Ausbildungsplatzbörse „Let’s Go“

58 Aussteller präsentierten im vergangenen Jahr über 80 Ausbildungsberufe im Stadtsaal Frechen. Foto: Lars Kindermann

Die Vorbereitungen für die dritte Frechener Ausbildungsplatzbörse „Let’s Go“, die am Dienstag, 7. Oktober stattfinden soll, laufen bereits. Ausbildungsbetriebe aus der Region haben ab sofort die Möglichkeit, sich anzumelden. Die Veranstaltung bietet Unternehmen die Gelegenheit, ihre Ausbildungsangebote zu präsentieren und mit potenziellen Nachwuchskräften in direkten Kontakt zu treten.

In diesem Jahr findet die Börse erstmals in der Eventlocation „La Vie“ an der ehemaligen Ringlockanlage Frechen statt. „Mit mehr Platz, flexiblen Ausstellungsflächen und einem zeitgemäßen Ambiente schafft der neue Veranstaltungsort ideale Rahmenbedingungen für die Präsentation von Ausbildungsangeboten. Auch die überdachte Außenfläche und die verbesserte Luftqualität tragen zu einem angenehmen Messeerlebnis bei“, teilt die Stadtverwaltung mit.

Die Veranstaltung richtet sich an Schüler weiterführender Schulen, die sich über regionale Ausbildungsbetriebe und Karrieremöglichkeiten informieren möchten. Ziel ist es, persönliche Begegnungen zwischen jungen Menschen und Ausbildungsbetrieben zu ermöglichen und somit die Berufswahl zu unterstützen.

Das Koordinierungsgremium, bestehend aus Mitgliedern der Interessenvertretung Frechener Unternehmen (IFU), weiterführenden Schulen sowie der Stadtverwaltung, sorgt für eine enge Abstimmung und einen reibungslosen Ablauf.

Die Ausbildungsplatzbörse „Let’s Go“ findet am Dienstag, 7. Oktober, in der Zeit von 9 bis 14 Uhr statt. Der Aufbau der Messestände ist bereits am Montag, 6. Oktober, zwischen 10 und 16 Uhr vorgesehen. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.

Durch die vergrößerte Fläche im neuen Veranstaltungsort können Ausstellende ihre Stände individueller gestalten und gezielt Aktionen anbieten, um mit potenziellen Auszubildenden ins Gespräch zu kommen. Die Anmeldung zur Teilnahme ist ab sofort und bis zum 30. Juni über www.stadt-frechen.de/ausbildungsplatzboerse möglich.
Weitere organisatorische Hinweise folgen nach der Anmeldung.

Für Rückfragen und Anmeldungen stehen Philipp Schlenkert und Alexander Niederlehner vom Organisationsteam telefonisch unter 0 22 34 – 5 01 14 70 oder -16 12 sowie per E-Mail an philipp.schlenkert@stadt-frechen.de oder alexander.niederlehner@stadt-frechen.de zur Verfügung.