Abstimmungsprobleme zwischen den Versorgungsträgern, rechtliche Prüfungen und europaweite Ausschreibungen zur Aktualisierung unterschiedlicher Gutachten verzögern den Vollanschluss der Bonnstraße an die Autobahn A4.
Voller Hoffnung, dank positiver Signale aus der Politik, kehrte Ende des vergangenen Jahres eine Delegation der Stadt Frechen und der Interessenvereinigung Frechener Unternehmen (IFU), angeführt von der Frechener Bürgermeisterin Susanne Stupp und dem IFU-Vorsitzenden Professor Dr. Jürgen Höser, aus Düsseldorf zurück.
In einem persönlichen Gespräch mit dem NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Bündnis 90/Die Grünen) wurde intensiv über den, seit vielen Jahren geplanten und schon in mehreren Wahlkämpfen versprochenen, Vollanschluss der Bonnstraße an die Autobahn A4 gesprochen.
Seit Errichtung des Teilanschlusses aus Anlass der Fußballweltmeisterschaft im Jahre 2006 warten die Unternehmen in Frechen und viele Pendler auf den Vollanschluss an die Autobahn 4. Für die IFU ist er seit vielen Jahren ein zentrales Anliegen.
Die Aussagen des Ministers waren, unabhängig von den planerischen und technischen Problemen, sehr positiv und zustimmend. Der IFU-Vorstand sah im Anschluss „ein kleines Licht am Ende eines zugegeben langen Tunnels“. Dieses kleine Licht scheint nun erloschen.
„Wir erhielten jetzt eine deutlich zurückhaltendere Stellungnahme“ teilen IFU und Kreishandwerkerschaft mit. Sie hatten in Düsseldorf den aktuellen Sachstand abgefragt und in einem gemeinsamen Schreiben noch einmal die Dringlichkeit des Anschlusses für viele Unternehmen in der Region dargestellt. Zahlreiche Betriebe beteiligten sich an der Aktion.
„Die jetzige Antwort aus dem Ministerium lässt allerdings erahnen, dass es noch einige Jahre dauern kann, bis endlich Bewegung zu erkennen ist“, erklärt der IFU-Vorsitzende Dr. Jürgen Höser. „Bisher besteht keine Einigkeit zwischen den Beteiligten, sodass eine rechtliche Prüfung erfolgen muss“, teilt die Landesregierung mit. Wenn anschließend Planungskonzepte für die Leitungsverlegungen erstellt werden könnten, müssten die bereits erstellten fachtechnisch und umweltfachlichen Gutachten (Artenschutz, Landespflege, Verkehr, Lärm, Entwässerung, Schadstoffbelastung) aktualisiert werden. Der Ausbau befindet sich bereits seit 2016 im Planfeststellungsverfahren. Für die Aktualisierungen soll im kommenden Jahr ein externes Ingenieurbüro gesucht werden. „Vor diesem Hintergrund kann zum jetzigen Zeitpunkt keine verlässliche Auskunft eines Baubeginns gegeben werden“, endet das Antwortschreiben aus Düsseldorf.
„Auch wenn die Rahmenbedingungen nicht einfach sind, wird die IFU nicht aufgeben, immer wieder insbesondere den Vollanschluss einzufordern; auch wenn dies noch Jahre dauern wird. Denn der Ausbau der Bauvorhaben auf den Bonnstraße, wird zu einer ständig steigenden Verkehrsbelastung im Bereich Bonnstraße und auch der Europaallee führen“, verspricht der IFU-Vorsitzende.